Dienstag, 29. November 2011

Neues aus Absurdistan

Heute morgen habe ich einmal per Papier und viermal per E-Mail (mit langem Anhang) die Einladung zu einer Tagung bekommen.

Thema der Tagung: Ressourcenverschleiss.

QED.

Sonntag, 27. November 2011

Shabby Chic 'Bone

Ich spiele sehr gerne Posaune (English: Trombone oder kurz 'Bone)! Und seit ich vor vielen Jahren mal auf dem unlackierten Naturhorn spielen durfte, das ein Kollege von mir in Mozartopern und ähnlichem spielt, habe ich mich in Rohmessing verliebt.

So ist auch meine


nicht lackiert. Ihr Becher ist vom vielen Durchglühen bein Herstellen aussen blauschwarz (was ist denn der passiert, Zimmerbrand?) und der Rest der Messingteile ist gefleckt und nimmt alle Farben an:


Glänzen tut sie nicht wirklich (Ohje ... ich hab noch ne Flasche Sigolin zu Hause, soll ich sie Dir mitbringen?); das einzige, was glänzt, ist das Mundstück


denn selbst innen drin ist sie total schwarz (Jetzt hast Du doch 32 Takt Pause, willst Du die nicht zum Putzen nutzen?), wie dieses Bild zeigt:



Der Instrumentenbauer sagt, unlackiert (Mit sowas würde ich mich nie auf der Bühne blicken lassen!) klingen sie besser, seine Posaunen.


Er weiss das, weil zwei Kunden habe ihre Instrumente Wochen nach dem Kauf zurückgebracht. Zum lackieren. Sie haben die Sprüche nicht mehr ertragen.

Man könnte auch eine unlackierte Posaune besser am Glänzen halten, wenn man wollte, durch dauerndes Putzen und Ölen. Aber da verwende ich meine Zeit lieber zum üben. Denn ich liebe sie, meine gefleckte Posaune, die Runzeln und Falten kriegt mit dem Alter wie ich auch (Da sieht man gleich, die ist gebaut um zu klingen und nicht um auszusehen!), ich liebe ihren warmen Klang (Ich hab am Wochenende meine Posaune abgebeizt, die klingt jetzt wirklich besser!), ich liebe es, wie sie mich erdet.

Ich liebe meine Shabby Chic 'Bone.

(Und auch meine WortSchmid, die so wundervolle Photos gemacht hat. Ich hab's auch mal selber versucht, aber bin gescheitert ...)

Freitag, 25. November 2011

Weihnachtskoller

Am Sonntag ist erster Advent! Wünschtet Ihr auch manchmal, so wie ich, dass die Adventszeit ruhig, beschaulich, warm wäre und durchdrungen von Kerzenlicht, Gewürztee und weichen Kuscheldecken auf Sofas? Hängt Euch auch manchmal die ganze Weihnachtsdekoration in den Supermärkten Mitte November schon zum Hals raus? Findet Ihrs auch schwer, den Kindern zu erklären, warum der Nikolaus, der sie zu Hause besucht, etwas besonderes ist, wo doch dauernd überall Nikoläuse rumlaufen, und auch noch Rentiere mit roten Nasen, und Elfen, und, und, UND!

Wenn mich der Koller packt, dann höre ich mir immer dieses Lied von Monty Pythons Sänger Eric Idle an. Es nimmt mir alle Last ab und macht wieder Raum für das, was Weihnachten für mich wirklich ist: ein Fest des Lichts und der Freude.

Achtung! Nichts für schwache Nerven!



Bei der letzten Zeile durchströmt mich jedes Mal ein grosses Lachen und eine tiefe Freude, und die Welt ist wieder heil:

Go tell the elves to fuck themselves, it's Christmas time again.

Donnerstag, 24. November 2011

Kinder beaufsichtigen!

Ich bin wieder zu Hause, aber meine New-York-Reise wird noch ein paar freude.lis hergeben. Zum Beispiel dieses, gesehen im Fenster eines Cafés im Greenwich Village:


Der Text unten heisst: Unbeaufsichtigten Kindern geben wir einen Espresso und einen Gratiswelpen.

Arme Eltern! Dann kommen die Kinder heim, voll AHDS-mässig überdreht, und man weiss nicht wohin mit dem Hündchen, das sie unbedingt behalten möchten. Also lieber beaufsichtigen, die Kinder.

(Die Amerikaner sind gut im drohen, oder?)




 

Montag, 21. November 2011

Hoch und runter in NY

Gestern war ich auf dem Rock: dem Turm des Rockefeller Center:
 

Der Lift von ganz unten bis ganz oben hat ein Glasdach, weil dann kann man in den wenigen Sekunden, die der Lift für die knapp 300m braucht, den Liftschacht bewundern:


Man kann das Ende nur erahnen ... und dann sieht man von oben alle die kleinen Hochhäuser (jedes davon höher als alles was wir Schweizer haben) und dazwischen ein gar klein Kirchelein.


Das gar klein Kirchelein ist die St. Patrick Kathedrale.


Erratet ihr schon, wie man in dieser Stadt die Autos parkt?

Samstag, 19. November 2011

Frühstück bei Tiffany????

Malerin: was sollte das mit Frühstück bei Tiffany???? Die haben ja gar kein Essen dort, Frechheit! Nur Schmuck!


Und der hat erst noch keine Preisschilder dran ... oder sie sind wenigstens gut versteckt. Bei einer (schien mir) einfachen Kette aus feinen goldigen Ringen schaute das Preisschild hervor, und es stand weit mehr als mein Monatslohn drauf. Sorry, fraue.li, ich geh lieber woanders shoppen für Dich ...

Aussen ist Tiffany auch schon schön in Weihnachtsdeko:


Ist ein wenig übertrieben, scheint mir:


Aber der Cartier hier hat's auch ganz krass gebracht:







Tja, das ist die 5th Avenue in NEW YORK (jetzt ist das Rätsel gelöst), so obszön reich dass ich nur noch staunen konnte. Und weil's bei Tiffany nichts zu Essen gab, weder Frühstück noch irgend was anderes, nahm ich die U-Bahn nach Süden und ging ins Katz's Delicatessen, wo Sally für Harry (im fast gleichnamigen Film) einen Orgasmus simuliert hat und die Frau am Nebentisch dann zum Kellner sagte "bringen Sie mir bitte das, was sie hatte".


Meine Tischnachbarin hat das was sie hatte bestellt, das berühmteste Katz's-Sandwich mit Pastrami, aber sie hat nicht so glücklich dreingeschaut wie Sally, denn sie hat kaum die Hälfte essen können, aber sie hat sich doch tapfer geschlagen, und als sie gegangen war, habe ich die andere Hälfte photographiert:


Mein Sandwich war ein anderes ... ich habe das ganze gegessen ... und deshalb mach ich jetzt ein Nickerchen, weil ich mich kaum noch bewegen kann.

Euch Europäern wünsch ich eine gute Nacht!

Top of the Rock

Ich sitze gerade auf dem Top of the Rock (oben auf dem Stein) und schaue auf den Park herunter:


Und spätestens beim Blick in die andere Richtung ist klar, wo ich bin:


Manhattan, New York.
Kaum eines der Vorurteile, die ich hatte, steht noch. Aber so ist es mit Vorurteilen: Du schaust die Welt an, legst die Vorurteile ab, und bildest neue Vorurteile ...

Man sagt, New York liebt man oder hasst man. Ich liebe es. Ich bin dann aber schon froh, wenn ich aus dieser Riesenstadt, die mehr Einwohner hat als mein ganzes Land, wieder raus bin. In dieser Stadt gibt es tatsächlich kaum je Stille, nicht am Tag, nicht in der Nacht.

Übrgens, die lange Strasse am rechten Rand des Parks ist die 5th Avenue: dort ist Tiffany. Mal schauen ob ich's finde.

Und nochmal übrigens: Top of the Rock ist die Aussichtsplattform des Rockefeller Center. Sehr windig!

In welchem Park war freude.li?

Wissen tun es wohl alle, ausgesprochen hat es niemand: wo ist freude.li?

freude.li ist erst aus dem Bett rausgekommen, und das Wetter ist immer noch gut, wenn auch nicht ganz so gut wie gestern.

Um noch einen Tipp zu geben, wo ich bin, noch ein Bild vom Park:


Der Mann in grün (und alle seine Kolleginnen und Kollegen) passen auf, dass Regeln wie die hier:


eingehalten werden. 340 Hektaren Nichtraucherpark. In dieser Stadt hier rauchen Leute nicht einmal im Park! Die einzigen Raucher, die ich in diesem Menschengewühl gesehen habe, waren zwei Frauen, gestern Nacht, in einspringenden Nischen vor geschlossenen Garagentoren, wie hingestellt und nicht abgeholt sahen sie aus.

Jetzt ist mal ganz sicher das Land verraten, oder?

Wo ist freude.li?

Als ich heute morgen zum Fenster heraus schaute und das Wetter sah, freute ich mich sehr!


Super Wetter, im Gegensatz zu gestern, als ich ankam, und es nur noch grüüslig war. So nahm ich nicht die U-Bahn, sondern ging zu Fuss die Strasse hoch ...


(man bemerke den Mann, der trotz Temperaturen nahe am Gefrierpunkt und steifem Wind kurze Hosen trägt) und schlängelte mich der Strasse entlang, an obszön hohen Häusern vorbei ...


... bis zum Stadtpark ...



Als ich dort ankam, schien die Sonne schon ziemlich warm, und ich mochte gar nicht mehr weg; bin dann aber doch weiter, weil ich bin hier in dieser Stadt, um an einer Uni Vorträge zu geben. Das hat mich den Rest des Tages beschäftig, und ich bin erst wieder nach dem Eindunkeln ...


... (das heisst, als die Sonne fand, es solle eindunkeln, was ihr aber wegen der Menschen nicht gelang) wieder zurück in meinem Stadtteil.

Morgen aber ... morgen habe ich Zeit. Also, liebe freude.li-Fans: habt ihr herausgefunden, wo freude.li ist? Und habt ihr einen Wunsch, worüber freude.li berichten soll?

Sonntag, 13. November 2011

Brendel

Gedicht von Alfred Brendel aus "Ein Finger zuviel"

Schlimmer hätte es kaum kommen können
Erst verschwanden die Silberlöffel
Dann fiel das grosse Familienbild von der Wand
Dann regnete es durchs Dach auf den Grossvater
Dann vergass Amelie sich mit dem Chauffeur
Dann fanden wir die Klavierlehrerin
stocksteif unterm Konzertflügel
Dann ruckelte das Auto und blieb stehen
Die Spielzeugeisenbahn entgleiste
Die Hühner machten den letzten Mucks
Alle Glühbirnen zerplatzten
Jemand fing an Posaune zu blasen
Das ging nun wirklich zu weit.

Dieses Gedicht las ich heute Abend ... nachdem ich vom Symphoniekonzert nach Hause gekommen war, wo ich Posaune gespielt hatte. Allerdings ohne zu weit zu gehen. Beim Konzert gab's Kaffee und Kuchen, was ganz positiv ist. Dann kann ich auch Posaune blasen.

(Danke an wortschmid.ch fürs Ausleihen des Buchs ...)